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Schutz vor Einbruch – Beratung durch die Kripo Fürth

Das Thema Einbruch und Sicherheit ist eigentlich ein Dauerthema in den Zeitungen und die Winterzeit ist bei Einbrechern besonders beliebt, denn durch die früh einsetzende Dämmerung lässt sich leicht erkennen ob die Bewohner abwesend sind.

Aber was zum Schutz wirklich sinnvoll bzw. sinnlos ist, kann oft nur ein Fachmann beurteilen. Die Kripo Fürth bietet Hausbesitzern einen Vor-Ort-Service für eine umfassende Analyse und Beratung zur Prävention von Einbruch an. Nach einem Gespräch mit einem Polizeibeamten über das Thema habe ich das Angebot angenommen und ein Spezialist auf dem Gebiet Einbruch hat mich besucht. Der Besuch ist übrigens kostenlos und ein Anruf bei der Polizei genügt um einen Besichtigungstermin zu vereinbaren. Nachfolgend möchte ich Ihnen ein paar wesentliche Punkte Beratung vermitteln.

Der Polizeibeamte nimmt sich Zeit das Haus von außen und innen zu begutachten und gibt sehr wertvolle Hinweise. Er will auch verkaufen, sondern erklärt ausführlich was im individuellen Fall empfehlenswert ist. Er begründet auch, welche Maßnahmen wenig oder gar nicht helfen, Einbrecher fernzuhalten.

Wichtig ist, dass man es den Einbrechern so schwer wie möglich macht ins Haus zu kommen und die ersten 3 - 4 Minuten sind entscheidend. Gelingt ihnen in dieser Zeit nicht, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass sie sich ein anderes Objekt suchen Aber sind sie erst einmal drin, geht alles sehr schnell und selbst Gelegenheitsdiebe kennen die üblichen Verstecke für Schmuck und Bargeld in Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche.

In die Häuser dringen die Täter fast immer über Fenster, Terrassentüren oder Kellerfenster ein. „Die häufigsten Einbrüche werden tagsüber zwischen 9 Uhr und 13 Uhr verübt. Um diese Zeit wird laut Statistik am häufigsten eingebrochen und die Täter kommen in den meisten Fällen über die Terrassentür, denn die ist am schlechtesten geschützt und am schnellsten aufgebrochen“, so der Kommissar. Eine einfache Terrassentür aus Kunststoff kann mit einem großen Schraubendreher innerhalb von 7 Sekunden (!) geöffnet werden. Ein normales Kunststoff-Fenster gewaltsam zu öffnen dauert unwesentlich länger.

 

Eine verschlossene Haus- oder Wohnungstür mit einfachen Schließzylinder stellt übrigens auch kein großes Problem dar. Mit dem entsprechenden Werkzeug (Schlagschlüssel) kann man die in 12 Sekunden öffnen. Das Werkzeugset kostet kaum 100 Euro und ist im Internet frei verkäuflich. Wichtig ist die Haustür auch wirklich abzuschließen und nicht nur ins Schloss fallen zu lassen.

Kellerfenster bieten sich für Einbrecher ganz hervorragend an. Denken sie nur an den Heizungsraum, wo laut Vorschrift immer eine Frischluftzufuhr gewährleistet sein muss oder an den Raum mit Waschmaschine und Trockner. Gerade für diese Räume sind die Fenster oft nur gekippt und bieten eine erstklassige und schnelle Möglichkeit ins Haus zu gelangen.

Als wirksamen Schutz gegen das Aushebeln von Fenster und Türen bieten sogenannte Pilzkopf- oder Zapfen-Verriegelungen. Dadurch wird ein mechanischer Schutz hergestellt, der den Einbrechern ein gewaltsames Aushebeln und schnelles Eindringen erheblich erschwert. Bei der Haustür und vor allem auch bei der Terrassentür sollte unbedingt eine Mehrfachverriegelung vorhanden sein. Beide Maßnahmen kann man für Fenster und Türen auch nachträglich einbauen lassen.

Nachts zwischen 24 Uhr und 6 Uhr ist die Gefahr für einen Einbruch laut Kriminalstatistik am geringsten. Die Eindringlinge scheuen den Kontakt mit den Bewohnern und schlagen lieber dann zu, wenn vermeintlich niemand zuhause ist. Dass durch helle Straßenlampen und Dauerbeleuchtung Einbrüche in der Nacht verhindert werden können ist ein Mythos. Die Täter brauchen Licht und je besser einsehbar das Umfeld ist, desto einfacher wird der Beutezug. Ebenso ist ein Schutz durch sensible Bewegungsmelder mehr subjektive als tatsächliche Sicherheit. Die Bewohner und Nachbarn schützen sich nachts vor dem Licht, indem sie ihre Schlafräume durch die Rollos verdunkeln. Wer also soll in dem Moment wo der Bewegungsmelder das Licht einschaltet unterscheiden ob tatsächlich ein Einbrecher am Werk ist, oder – wie sonst immer -eine Katze durchs Grundstück streunt oder der Wind die Äste bewegt? Stehen Sie nachts jedes Mal auf und sehen nach der Ursache?

Eine einfache Überwachungskamera im Außenbereich bietet ebenfalls keinen nennenswerten Schutz. Der Einbrecher wird im Idealfall zwar gefilmt, aber der Täter ist meistens mit Mütze und Kapuze vermummt und dadurch kaum zu erkennen. Um wirksamen Schutz mit einer Überwachungskamera zu gewährleisten, muss diese mit einem automatischen Meldungssystem (z.B. Sicherheitsdienst oder Polizei) verbunden sein. Die Kosten für solche Systeme sind allerdings entsprechend hoch.

Wenn in einem Haus eine Alarmanlage installiert ist, dann sollte man auch darauf achten, dass eventuell vorhandene Außensteckdosen über einen extra Stromkreis abgesichert sind. Wird ein Kurschluss auf diesen Steckdosen verursacht und das ganze Haus ist ohne Strom, dann nützt die beste Anlage nichts.

Bei zwei Bekannten wurde inzwischen eingebrochen. Bei dem einen während seiner Abwesenheit in den frühen Abendstunden der Winterzeit, beim dem anderen vormittags durchs Kellerfenster und ein dritter hat einen möglichen Einbruch durch konsequentes Handeln wahrscheinlich verhindert. Ihm ist aufgefallen, dass ein Auto mit fremden Kennzeichen in seiner Nähe geparkt hat und die beiden Insassen die Gegend beobachtet haben. Er ist auf die Straße gegangen und hat mir der Fotokamera das Auto und Insassen erst fotografiert und hat sie dann angesprochen. Ohne Antwort sind sie sofort weggefahren. Laut Polizei kann das Verhalten der Unbekannten durchaus ein Indiz für einen geplanten Einbruch gewesen sein. Denn meistens ist kein Einzeltäter am Werk und das Muster der Ganoven ähnelt sich oft. Als erstes erkunden sie die Gegend um herauszufinden in welchem Haus die Bewohner tagsüber abwesend sind.

Wer sich mit dem Gedanken beschäftigt, Sicherheitsmaßnahmen einzubauen, dem kann ich die Beratung durch die Polizei bestens empfehlen.
Eine einfache Faustregel wie man sich wirksam schützt: immer besser als die Nachbarn ;)

Manfred Schroll