Verabschiedung
Im kleinen Kreis einer Gemeinderatssitzung ohne Zuschauer kamen Bürgermeister Kistner und die Mandatsträger der ablaufenden Legislaturperiode in der Eichwaldhalle zusammen um die ausscheidenden Mitglieder zu verabschieden.
Kistner bedankte sich bei Dr. Günther Lodderstaedt, Hermann Höfler, Alexander Vitzthum, Edith Hamersky, Rainer Jakob und in Abwesenheit bei Karlheinz Auerochs für deren teils jahrzehntelange Tätigkeit für die Gemeinde.
Er dankte allen, auch den weiter im Gremium vertretenen Rätinnen und Räten, für die gute Zusammenarbeit und lies ein paar Schwerpunkte und Anekdoten Revue passieren.
Aber auch die Gemeinderäte selbst bedankten sich bei ihm mit einem Präsent für seine insgesamt 18 Jahre an der Spitze unserer Gemeinde.
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Eine Ära geht zu Ende
Gedanken des zweiten Bürgermeisters zur Verabschiedung von Wolfgang Kistner
Mit Wolfgang Kistner geht nun ein Mann in den Ruhestand der unser Dorf in den letzten Jahren geprägt hat und ich denke als Gemeinderäte können wir sagen zum Guten.
Wir beide sind 1996 gemeinsam in den Gemeinderat eingezogen und haben von Anfang an harmoniert. Als Neulinge haben damals natürlich auch sofort unsere eigenen Ideen einbringen wollen, ich denke da an die letzten Entscheidungen zum Bau der Eichwaldhalle. Gerade in dieser Anfangszeit zeigten wir aber auch Anerkennung für die Arbeit unserer Vorgänger. Unter anderem diese Mischung aus Ideen und Respekt hat dazu geführt, dass Wolfgang Kistner am 03.März 2002, lustiger weise unserem gemeinsamen Geburtstag, ins Amt des ersten Bürgermeisters gewählt wurde. Er hat dieses Amt nun 18 Jahre bestens begleitet und sich in drei Wahlen das Vertrauen unserer Puschendorferinnen und Puschendorfer verdient
In diese Zeit fielen viele kleine und größere Projekte. Schon ohne in die Unterlagen zu gucken fallen mir sofort einige ein:
- Die Ansiedlung des Netto Marktes, man muss schon fast sagen ein Alleinverdienst von ihm
- Die Verbesserung des ÖPNV insbesondere nach Siegelsdorf und Herzogenaurach
- Die grundlegende Erneuerung der Kläranlage, das teuerste Projekt der letzten Jahre
- Der Bau eines FunCourt, als Kür
- Die Heuberg-Sanierung
- und zuletzt der Umbau des Rathauses und der Neubau des Kindergarten
Das sind jetzt nur ein paar Besondere und mit etwas Nachdenken fallen jedem von uns noch einige weitere ein. Die Arbeit als Bürgermeister umfasst aber vieles mehr.
Zusammen mit einem engagierten und an einem Strang ziehenden Gemeinderat hat er die Gemeindefinanzen aus schwierigen Zeit in eine gute Zukunftsfähigkeit geführt
Als Bürgermeister hat er viele Puschendorfer zuziehen und wegziehen sehen, sie verheiraten dürfen, oder bei Beerdigungen würdig verabschieden müssen. Kinder die am Anfang seiner Arbeit in den Kindergarten kamen, sind heute schon lange volljährig. Er hat unsere Gemeinde mit unzähligen Besuchen bei Jubilaren, Vereinsveranstaltungen, Kirchweihen oder auf Kreisebene vertreten. Die gemeindlichen Mitarbeiter sahen in ihm eine respektierte Führungsperson.
Er hat rund 30 Bürgerversammlungen gehalten, um die 200 Gemeinderatssitzungen geleitet und noch viel mehr Ausschüsse. Ich glaube kein Gemeinderat und keine Gemeinderätin hat sich in dieser Zeit von oben herab regiert gefühlt, sondern auch bei unterschiedlichen Meinungen wertgeschätzt und auf Augenhöhe behandelt. Dieses Gremium hat unter ihm zu einem kollegialen Geist gefunden, der die Arbeit miteinander anpackt ohne auf Parteizugehörigkeit zu achten. Das ist wenn man die Berichte über andere Gemeinden liest wahrlich nicht selbstverständlich.
Politische Ämter sind Ämter auf Zeit, die uns unsere Wählerinnen und Wähler nur verliehen haben und deren Vertrauen wir nur mit mehreren guten Eigenschaften verdienen können.
Aufrichtigkeit
Engagement über das Notwendige hinaus
Freundlichkeit und Fairness auch wenn man es nicht immer jedem Recht machen kann
gehören sicher dazu. Unser ausscheidender Bürgermeister hatte diese positiven Eigenschaften.
Wer in der Kommunalpolitik seine Mitstreiter nicht einbindet sondern versucht Sie hinterrücks auszuspielen wird keinen langfristigen Erfolg haben. Die Blendwirkung schöner Versprechungen hält in der Regel nur kurz
Es ist schade, dass ich ihm diese Worte wegen Corona nur im kleinen Kreis sagen konnte und nicht vor großem Publikum. Ich wünsche mir, dass es bald eine Gelegenheit gibt diese Laudatio noch öffentlich nachzuholen. Der Gemeinderat hat es jedenfalls mit stehendem Applaus bestätigt
Heute kann ich nur Danke sagen, Danke im Namen des Gemeinderats und auch ganz persönlich, nachdem ich die letzten Jahre sein Stellvertreter sein durfte. Wir haben gerne mit Dir zusammengearbeitet und wünschen Dir einen angenehmen Ruhestand.
Auch den ausscheidenden Kollegin und den Kollegen darf ich danken für ein gutes Miteinander und alles Gute wünschen, den verbliebenen und neuen, dass wir die Arbeit in diesem Geist fortsetzen.
Stephan Buck